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Die Anfänge
Begonnen hat alles in den 1980-er Jahren in Bianzone im Veltlin: Auf zwei Experimentierparzellen wurden erste Versuche mit einem zu dieser Zeit unüblichen Weinanbauverfahren gestartet, um gänzlich auf Pflanzenschutzmittel auf künstlicher Basis zu verzichten.
Der Pionier ist Giuliano Zanolari, der seine Versuche während rund 15 Jahren mit den Rebsorten Nebbiolo, Pinot Nero und Cabernet Sauvignon fortführte.
Der Erfolg hatte allerdings zwei Gesichter: Die Ergebnisse waren zwar ermutigend und sehr zufriedenstellend, aber es gab auch Rückschläge und ganze Ernten gingen verloren.
Wichtig war der Ehrgeiz, die ausgetretenen Pfade zu verlassen, keinen «Mythen» anzuhängen und nicht von anderen zu kopieren, da so «die Kunst, sich selbst zu sein» verloren geht. Denn sonst kann man sich nicht eigenständig ausdrücken und schätzt die eigenen Besonderheiten nicht.
Ziel war es, alle Produktionsmittel wie die Instrumente eines grossen Orchesters miteinander in Einklang zu bringen: Die Bestandteile sind alle vorhanden, sie müssen nur ihrer Stellung entsprechend zusammengebracht werden, um eine Symphonie zu erzeugen, welche die Eigenart des Komponisten zum Ausdruck bringt.
2001 wurde die Fattoria San Siro gegründet, ein Betrieb mit rund vier Hektar Weinbergen, der seitdem von Marcel, Giulianos Sohn, mit Leidenschaft geführt wird. Das gesamte Erzeugungsverfahren, von der Pflanze bis zur Flasche, ist nun biologisch zertifiziert.
Die Fläche ist inzwischen auf rund sieben Hektar gewachsen: 3 ha mit Nebbiolo, 0,5 ha mit Pinot Nero, 0,6 ha mit Cabernet Sauvignon und 0,5 ha mit Pinot Bianco; der Rest besteht in gleichen Teilen aus neuen Züchtungen der Sorten Cabernet, Pinot Nero und Riesling, die viel widerstandsfähiger gegen Krankheiten sind.
Der Grundsatz, der Marcel bei der Führung des Familienbetriebs leitet, hat drei Teile: Kopf, Hand und Fuss.
- Vom KOPF geht das Leben aus.
Hier entstehen Ideen, Konzepte, Träume, Hoffnungen.
- Die HAND gibt den Ideen eine Form.
Sie realisiert die Ideen, führt sie fort und lässt sie reifen.
- Der FUSS trägt und stützt.
Er trägt den Körper und führt ihn auf dem eingeschlagenen Weg.
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Gegenwart
Dank der Hartnäckigkeit Marcels und seines Vaters Giuliano konnte die Weinanbaufläche auf zehn Hektar erweitert werden, auf denen heute die Sorten Nebbiolo, Cabernet Sauvignon, Pinot Nero, Pinot Bianco und Traminer wachsen.
2010 hat Marcel ausserdem damit begonnen, die Reben nach biodynamischen Grundsätzen im Sinne der Konzepte Rudolf Steiners anzubauen.
2015 wurde der Betrieb schliesslich offiziell als biologisch-dynamischer Betrieb anerkannt.
Die besondere Anbaumethode macht nicht immer alles einfach, denn vor allem Wetterereignissen ist man stärker ausgesetzt, aber dennoch zeigt die verfolgte Philosophie, wie viel erreicht werden kann, wenn man an die eigene Leidenschaft glaubt und ethisch nicht vertretbare Entscheide vermeidet, die man nur gefällt hätte, um der «Mode» des Bio-Weins zu folgen, ohne die Natur wirklich umfassend zu respektieren.
Die Aufgabe besteht deshalb darin, den Elementen, die den Wein in seinem natürlichen Zyklus begleiten, den richtigen Wert beizumessen, wobei Sorge getragen wird, die eigene Identität und den eigenen Stellenwert nicht zu vergessen. Denn nur so kann das, was jeder Jahrgang hergibt, ohne Beeinflussung der Entwicklung am besten zur Entfaltung gebracht werden, was sich auch in der Wertschätzung der Kunden zeigt, die wiederum durch angesehene internationale Auszeichnungen ihre Bestätigung findet.
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Die Zukunft
2007 ist Marcel einigen Menschen begegnet, die in punkto beruflicher Ausrichtung, Erwartungen und Charakter zwar sehr unterschiedlich sind, aber die eines gemeinsam haben: die Leidenschaft für den Wein.
Aus der Freundschaft entstand bald die Idee zusammenzuspannen, um einen Traum wahr werden zu lassen. Es sollte ein Wein erzeugt werden, der Geschichte, Tradition und Natur verkörpert und vereint. Ein Wein, der die einzelnen Besonderheiten widerspiegelt, der ein Kunstwerk ist, ein Gedicht, Musik, Freundschaft und reine Wärme. Ein Wein, der vom Leben erzählt, von seiner Herkunft, von der Entwicklung bis zur Reife, die ihn als echten Freund dastehen lässt: ein «lebendiger Wein». So wie es oft schwierig ist, echte Freunde zu finden, so verhält es sich auch mit diesem Wein, der lange «gesucht» werden musste und nun mit Sorgfalt behandelt werden will.
Daraus entstand die Idee, die Vorzüge dieses besonderen und originären Weins nicht mit sterilen «Marketing-Instrumenten», sondern dadurch bekannt zu machen, dass wir uns einfach so zeigen «wie wir sind», echt und unverfälscht.
Die Philosophie des Betriebs wird anschaulich in unseren neuen Etiketten, die von drei Erzeugern stammen:
- Die Firma von Marcel Zanolari
steht für die Gewährleistung der traditionellen Qualität.
- Die gerade Linie
besteht im besonderen Erzeugungsverfahren, das die Natur und die Besonderheiten des Weins vom Anbau bis zur Reifung respektiert.
- Der Punkt
steht für das, was wir erreichen wollen: ein LEBENDIGER und ECHTER Wein.
«Um den Punkt zu verstehen, musst du der Linie folgen.»